Auf dem Stammsitz des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe wurde am 27. Oktober 2022 der Grundstein für den Neubau des Ostgebäudes gelegt. Die Zeremonie fand in Anwesenheit des Bundesministers der Justiz Dr. Marco Buschmann und des baden-württembergischen Finanzministers Dr. Danyal Bayaz statt. Das Gebäude bietet Platz für zwei Gerichtssäle und 130 Arbeitsplätze.
Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann erklärt dazu:
„Die Fundamente des Rechts müssen gut gegründet sein - gerade in Zeiten wie diesen. Wenn wir heute den Grundstein für ein neues Gebäude des Bundesgerichtshofs legen, legen wir damit auch einen weiteren Grundstein unserer Rechts- und Freiheitsordnung. Ich bin dankbar für die unverzichtbare Arbeit, die unsere obersten Bundesgerichte jeden Tag im Dienste des Rechtsstaats leisten."
Präsidentin des Bundesgerichtshofs, Bettina Limperg erklärt dazu:
„Der Neubau Ost ist neben der Sanierung des Westgebäudes ein wichtiger Schritt, um die unterschiedlichen Standorte des Bundesgerichtshofs innerhalb von Karlsruhe wieder zusammenzuführen. Wir schaffen den nötigen Platz, um die Arbeit des Bundesgerichtshofs zu bündeln und weiter zu stärken.“
Der Neubau für den Bundesgerichtshof entsteht durch den Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin und Eigentümerin. Aufgrund gestiegener Mitarbeiterzahlen und notwendiger Sanierungsarbeiten am sogenannten Westgebäude wurde ein Teil der Senate und der Verwaltung auf Liegenschaften innerhalb von Karlsruhe verteilt. Diese kehren mit der Realisierung des Neubaus insgesamt auf das Gelände des Bundesgerichtshofs zurück.
An der feierlichen Grundsteinlegung haben neben dem Bundesminister der Justiz und dem Finanzminister aus Baden-Württemberg u. a. auch der Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Dr. Christoph Krupp und der Oberbürgermeister von Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup teilgenommen.
Die Bauarbeiten für den Neubau haben bereits im Januar begonnen. Entworfen wurde das Gebäude von dem Architekturbüro h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH Stuttgart, das aus dem Realisierungswettbewerb von 2016 als 1. Preisträger hervorgegangen war. Das kubische Gebäude fügt sich mit seiner ruhigen und unaufgeregten Architektursprache in die Gesamtstruktur der vorhandenen Anlage um das historische Erbgroßherzogliche Palais ein. Das Gebäude entsteht auf dem ehemaligen Parkplatz des Bundesgerichtshofs, der teilweise mittels einer Tiefgarage unterirdisch in den Bau integriert werden wird. Insgesamt bietet das Gebäude 5.705 m² Nutzungsfläche auf vier Etagen und einem Untergeschoss. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für das vierte Quartal 2025 vorgesehen. Die voraussichtlichen Baukosten betragen rund 70 Mio. Euro.